Weihnachten und Silvester sind eine gute Gelegenheit, um auf das regionale und saisonale Angebot zurückzugreifen. Im Winter denkt man oft, dass die Auswahl gering ist, dabei gibt es eine Fülle von Bio-Produkten, die gerade in den kalten Monaten bei uns besonders gut gedeihen.
Wurzelgemüse wie Pastinaken, Rote Bete oder Karotten sind nicht nur nährstoffreich, sondern lassen sich auch in vielen festlichen Rezepten verwenden. Kohlarten wie Grünkohl oder Wirsing sind klassische Wintergemüse, die sich ebenso wunderbar in raffinierte Festtagsmenüs integrieren lassen.
Ein weiteres Highlight sind regionale Äpfel, die nicht nur roh verzehrt werden können, sondern auch in weihnachtlichen Desserts oder als Füllung für Braten eine feine Rolle spielen. Nüsse, vor allem Wal- und Haselnüsse, sind im Winter reichlich vorhanden und bieten eine knusprige Komponente in festlichen Salaten oder als Zutat in Mehlspeisen. Und: Wer auf regionale Bioprodukte setzt, minimiert nicht nur Transportwege und Verpackungsmüll, sondern unterstützt auch die heimischen Landwirte, die auf nachhaltige Anbaumethoden setzen.
Zero Waste und Resteverwertung in der Küche
Gerade in der Weihnachtszeit neigen wir dazu, mehr einzukaufen und zuzubereiten, als wir eigentlich brauchen. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, Lebensmittelreste sinnvoll zu verwerten und so Zero Waste auch in der Küche zu praktizieren. Schon eine sorgfältige Menüplanung kann helfen, überflüssige Mengen zu vermeiden. Ein Tipp: Statt eines überladenen Buffets sollte man sich auf wenige, qualitativ hochwertige Gerichte konzentrieren. Was dennoch übrig bleibt, kann kreativ weiterverwendet werden: Aus Kartoffelresten werden leckere Kroketten, übrig gebliebene Gemüsebeilagen eignen sich für Suppen oder Quiches.
Auch die Verpackung spielt eine wichtige Rolle. Wer seine Bioprodukte unverpackt kauft oder auf plastikfreie Verpackungen achtet, kann unnötigen Müll vermeiden. Gerade in der Weihnachtszeit ist es verlockend, zu schön verpackten Produkten zu greifen – doch hier lohnt sich ein kritischer Blick. Viele Unverpackt-Läden oder Hofläden bieten die Möglichkeit, eigene Behältnisse mitzubringen und so die Menge an Verpackungsmaterial deutlich zu reduzieren.
Pflanzliche Festtagsmenüs
Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine pflanzenbasierte Ernährung, sei es aus gesundheitlichen, ethischen oder ökologischen Gründen. Warum also nicht auch das Weihnachts- oder Silvestermenü vegan oder vegetarisch gestalten?
Pflanzliche Festtagsgerichte stehen dem traditionellen Braten in nichts nach. Ein würziger Nussbraten mit einer cremigen Pilzsauce und geröstetem Wurzelgemüse kann genauso gut als Hauptgericht dienen. Für Veganer bieten sich raffinierte Kreationen aus Linsen, Tofu oder Seitan an, die durch kreative Gewürzkombinationen und Zubereitungstechniken zu festlichen Hinguckern werden.
Wer sich dennoch für Fleisch entscheidet, sollte dies bewusst und in Maßen tun. Bio-Fleisch von Tieren aus artgerechter Haltung ist zwar teurer, kann aber in kleinen Mengen als besonderes Highlight des Menüs serviert werden. Die Kombination von pflanzlichen Beilagen und einer kleinen, feinen Portion Fleisch sorgt nicht nur für Genuss, sondern auch für ein nachhaltigeres Festmahl.
Energieeffizientes Kochen schont die Umwelt
Auch in der Küche lässt sich Energie sparen, ohne auf Genuss zu verzichten. Eine einfache, aber wirkungsvolle Methode ist die Nutzung der Restwärme des Backofens. Viele Gerichte können in den letzten Minuten bei ausgeschaltetem Backofen fertiggegart werden, was Energie spart und die Speisen schonend zubereitet. Auch die Verwendung von Deckeln beim Kochen auf dem Herd reduziert den Energieverbrauch erheblich.
Eine weitere Möglichkeit, Energie zu sparen, ist das Vorkochen. Viele Festtagsgerichte lassen sich gut vorbereiten und einfrieren. Das ist nicht nur praktisch in der hektischen Weihnachtszeit, sondern spart auch Energie, da größere Mengen auf einmal zubereitet werden können. Durch das Einfrieren bleiben Geschmack und Nährstoffe erhalten, und an den Tagen nach den Feiertagen lässt sich eine hochwertige Mahlzeit schnell und einfach auftauen.
Gemeinsames Kochen und nachhaltige Tischkultur
Die Feiertage bieten eine wunderbare Gelegenheit, das Kochen zu einem gemeinsamen Erlebnis zu machen. Statt alles alleine vorzubereiten, können Freunde und Familie zum gemeinsamen Kochen eingeladen werden. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Energie, wenn alle gemeinsam am Herd stehen. Außerdem wird das Bewusstsein für einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln geschärft, wenn alle an der Zubereitung beteiligt sind.
Auch das Tischdecken kann nachhaltig gestaltet werden. Wiederverwendbare Stoffservietten, selbst gebastelte Weihnachtsdekoration aus Naturmaterialien oder alte Familienrezepte, die von Generation zu Generation weitergegeben werden, verleihen der Festtafel einen besonderen Charme. Wer zudem auf Plastikdekoration verzichtet und stattdessen auf natürliche Materialien setzt, bringt eine besonders gemütliche Atmosphäre ins Haus.
Internationale Gerichte mit nachhaltigem Twist
Viele von uns lieben es, in der Weihnachtszeit internationale Gerichte auszuprobieren. Doch oft sind dafür exotische Zutaten nötig, die über weite Strecken importiert werden müssen. Hier ist Kreativität gefragt: Statt mit Zutaten wie Quinoa oder Avocado lassen sich ähnliche Geschmacksprofile auch mit regionalen Alternativen erzielen. So kann ein traditionelles peruanisches Quinoa-Gericht durch heimischen Buchweizen ersetzt werden, der ebenfalls eine nussige Note und eine ähnliche Textur aufweist.
Es geht nicht darum, auf internationale Köstlichkeiten zu verzichten, sondern sie so anzupassen, dass sie in ein nachhaltiges Konzept passen. Denn auch in regionalen Produkten steckt die Vielfalt und Raffinesse, die es für ein gelungenes Festmahl braucht.
Viel Spaß bei den Vorbereitungen und frohes Fest!