Soja: Vorurteile und einige Fakten

Vor allem Menschen, die sich für eine fleischlose oder rein pflanzliche Ernährung entschieden haben, werden oft mit dem Argument konfrontiert: „Soja ist ein schlechter Proteinersatz für Fleisch, weil es umweltschädlich, wenn nicht sogar genmanipuliert ist.“ Wird der Regenwald in Südamerika wirklich wegen der Veganer*innen abgeholzt?

 

Sojaprodukte wie Sojadrinks, -soße, -quark und Tofu werden immer beliebter, doch mit der steigenden Nachfrage werden auch kritische Stimmen laut. Woher kommen diese Bedenken – schließlich werden Sojabohnen schon seit Jahrhunderten in Asien angebaut und sind fester Bestandteil der dortigen regionalen Küchen.

 

Wir können es nicht leugnen: Der Anbau der Soja-Pflanze hinterlässt auf unserem Planeten deutliche Spuren, denn insbesondere in Brasilien sind Regenwaldrodungen zugunsten von Ackerland Realität. Wahr ist ebenfalls, dass häufig Gentechnik im Spiel ist. Hinzu kommt, dass laut WWF in den letzten sechzig Jahren die Produktion von 27 Millionen Tonnen auf 360 Millionen Tonnen gestiegen ist.

 

Was jedoch die meisten fleischessenden Kritiker nicht wissen: Aus 80 Prozent der Soja-Bohnen wird Schrot hergestellt, das anschließend zu Nutztierfutter verarbeitet und in der Massentierhaltung verfüttert wird. Weitere 18 Prozent werden zu Öl verarbeitet, das leider zunehmend als Agrosprit Verwendung findet, so Greenpeace. Da der Hunger auf Fleisch weltweit noch immer wächst und Soja relativ günstig in der Herstellung ist, wird nur ein Bruchteil des Sojaanbaus direkt vom Menschen konsumiert.

 

Insofern wird für eine Ernährung mit tierischen Produkten inkl. Eier und Milch indirekt also mehr Regenwald-Soja angebaut als für eine rein pflanzliche Ernährung. Allein schon deshalb hat Fleisch eine deutlich schlechtere Ökobilanz als beispielsweise Tofu.

 

Bio-Soja „Made in Europe“

Die gute Nachricht: Sojabohnen, aus denen beliebte pflanzliche Alternativprodukte für den deutschen Markt hergestellt werden, kommen fast immer aus Europa, vor allem aus Deutschland, Frankreich und Österreich. Sie sind vielseitig einsetzbar und verfügen über viele Makro- und Mikronährstoffen. Vor allem zeichnen sie sich durch ihren hohen Eiweißgehalt aus und enthalten alle essentiellen Aminosäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Tofu ist besonders wertvoll, wenn er mit Getreide kombiniert wird, weil es das Eiweiß optimal für den Körper verfügbar macht. Wenn wir also Fleisch- und Wurstwaren durch Tofu ersetzen, nehmen wir viele einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren zu uns und vermeiden schlechtes Cholesterin.

 

Fazit:
Soja ist nicht per se schlecht. Um Gentechnik auszuschließen, kaufen Sie die Soja-Produkte ausschließlich in Bio-Qualität und achten Sie unbedingt auf die Herkunft der Sojaprodukte.

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