Grünes Gärtnern: Säen, gießen, jäten – so gelingt Ihnen hausgemachte Bio-Qualität

Vor allem bei Stadtmenschen ist die Freude groß, wenn sie von ihrem Garten oder Balkon ihr eigenes Gemüse oder die selbst angebauten Kräuter ernten können. Was viele nicht wissen: Zum grünen Gärtnern gehört mehr dazu. Was genau, erfahren Sie hier.

Samen, Setzlinge und Co.

Bio-Qualität fängt schon beim Samen und beim Setzling an. Kaufen Sie deshalb keine konventionellen Billig-Pflanzen für den Garten oder den Balkon, weil sie unter Umständen mit Pestiziden belastet sind und für Bienen und andere Insekten gefährlich sein könnten. Das gleiche gilt auch für die Samen – achten Sie hier auf die Verpackungsinfos. Optimal ist das samenfeste Saatgut, denn das so genannte Hybrid- oder F1-Saatgut entweder samenlos ist oder sich nicht vermehren lässt. Darüber hinaus ist es wichtig, die Bewahrung alter Sorten zu unterstützen, wie es viele Biobauern tun. Genaue Infos dazu bekommen Sie zum Beispiel in Ihrem Biomarkt.

Bio-Boden und grüne Düngemittel

Wenn man nicht genau hinsieht, könnte man ein Stück Moor aus dem Gartencenter mit nach Hause nehmen. Kaufen Sie deshalb keinesfalls Torf bzw. torfhaltige Erde, weil für Blumenerde mit Torfanteil Moore trockengelegt und zerstört werden. Darunter leiden Pflanzen, Tiere und das Klima, weil Moore zu den wichtigsten Kohlenstoffsenken zählen. Greifen Sie stattdessen zu Kompost, Rindenmulch und Holzfasern.

Die Wahl der richtigen Erde ist das A und O beim grünen Gärtnern. Der Boden ist der am dichtesten besiedelte Lebensraum auf Erden. In nur einem Gramm davon leben mehr Bakterien und Organismen, als es Menschen auf unserem Planten gibt. Jede Veränderung des Bodens, die Sie vornehmen, ändert den Lebensraum unzähliger Lebewesen. Während Mineral- und Stickstoffdünger längerfristig die Böden schädigen und vielleicht sogar giftige Schwermetalle enthalten, beleben organische Dünger wie Kompost, Gesteinsmehl, Mist, Regenwurmhumus oder Kräuterextrakte den Boden und bauen die Humusschicht auf.

Schädlingsbekämpfung und nachhaltiges Gießen

Chemische Keulen sollten im Biogarten tabu sein. Statt Unkraut künstlich zu vernichten, könnten Sie es jäten, die Schädlinge absammeln und Nützlinge pflanzen. Schnecken lassen sich auch mit Schneckenzäunen oder trockenem Sägemehl aufhalten. Sollten Sie Blattläuse entdecken, werden Sie diese schnell mit einer Schmierseifelösung oder unverdünntem Brennnesselsud wieder los. Bei Milben hat sich eine 2:1 Mischung aus Rainfarn und Wasser bewährt.

Wie Sie Ihre Pflanzen gießen macht auch einen großen Unterschied. Goldrichtig ist es, Wasser aus der Regentonne zu verwenden, weil es kalkfrei, wärmer als Leitungswasser und natürlich ressourcenschonend ist.

Perfekt unperfekt

Sollten Sie noch Platz für einen Rasen haben, so gilt das Motto bunt vs. einfarbig. Der sogenannte englische Rasen ist zwar schön anzusehen, aber alles andere als nachhaltig, weil er Bienen, Vögel und Insekten keinen natürlichen Lebensraum bietet. Holen Sie sich stattdessen die Natur in den Garten und gönnen Sie sich eine bunte Wiese.

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