Durch die Kommerzialisierung von Traditionen und Bräuchen kann es leicht passieren, dass wir vergessen, warum wir manche Feste eigentlich feiern. Während es wichtig wäre, die damit verbunden Werte weiterzuleben, könnten wir bestimmte Gewohnheiten hin und wieder hinterfragen.
Seit Jahrhunderten werden im deutschsprachigen Raum zu Ostern Eier gefärbt, geschenkt und gegessen. Das haben schon die alten Ägypter getan und das Christentum hat dieses Symbol der Wiedergeburt und Fruchtbarkeit von ihnen übernommen. Früher wurde in der Fastenzeit, die von Aschermittwoch bis Karfreitag dauert, auf Eier verzichtet. Da die Hühner trotzdem ihre Eier legten, wurden sie gekocht und haltbar gemacht, sodass man zu Ostern viele Eier hatte. Um sie mit den rohen Eiern nicht zu verwechseln, hat man sie rot eingefärbt, wobei die rote Farbe für das vergossene Blut von Jesus stand.
Heutzutage halten sich die wenigsten von uns an den strengen Regeln der Fastenzeit, was sich auch auf den Eierbrauch auswirkt. So erhöht sich zu Ostern sogar unser Konsum von etwa vier auf sieben Eier pro Woche, sodass der Ostereierbedarf bei 240 Millionen liegt. Anschließend landen 15 Millionen Eier im Müll. Diese Zahlen stehen wohl kaum im Einklang mit den Werten, für die das Osterfest steht.
Besinnen wir uns auf den Ursprung von Ostern, werden wir uns daran erinnern, dass es ein Kirchenfest der Auferstehung, aber auch der Erneuerung ist. Die Natur erwacht wieder zum Leben, alles beginnt zu blühen, die Sonne scheint endlich länger und wir blicken zuversichtlicher in die Zukunft. Für uns Menschen ist diese Zeit des Neubeginns wichtig, aber auch für die Natur und ihre Lebewesen. Es wäre also eine weitere Gelegenheit, diese zu schätzen, statt Raubbau zu betreiben.
Daher könnten wir wie beim ursprünglichen Fasten vor Ostern auch am Ostersonntag auf Eier verzichten und im Sinne der Erneuerung handeln. Auch könnten wir Bäume pflanzen oder regionale Traditionen aufleben lassen und diese mit unseren Lieben feiern. Natürlich steht einer Fastenkur ebenfalls nichts im Wege – bereits ab Februar gibt es in ausgewählten Partner-Bio-Läden den Fastenkasten von Völkel und andere Leckereien, die ein Osterfest auch ohne Eier zum Erlebnis machen. Und es gibt noch mehr Möglichkeiten Gutes zu tun:
Deko: Statt mit ausgeblasenen Eiern können Sie Ihr Zuhause mit Stoff- oder Filzosterhasen, Zweigen und Frühlingsblumen dekorieren. Ostereier gibt es auch aus Holz und anderen nachwachsenden bzw. recyclebaren Rohstoffen. Der Vorteil hier ist, dass sie jedes Jahr wiederverwendet werden können.
Essen: Genießen Sie beim Osterbrunch mehr Bio-Früchte und -Gemüse wie Avocado-Hälften, Paprika oder Tomaten. Auch Bärlauch ist gesund, regional und nachhaltig.
Spenden: Nutzen Sie doch die Gelegenheit, um anderen zu helfen, indem Sie an eine gemeinnützige Organisation spenden, die Bedürftige unterstützt.
Kuchen: Backen Sie zur Abwechslung einen Osterkuchen ganz ohne Ei statt dem üblichen Osterlamm oder Osterhasen aus Mürbteig.
Hier ein einfaches Rezept für einen veganen Karottenkuchen:
Zutaten:
Für den Kuchen:
• 2 Tassen Mehl
• 2 Teelöffel Backpulver
• 1 Teelöffel Zimt
• 1/2 Teelöffel Salz
• 1 Tasse Zucker
• 1/2 Tasse pflanzliche Milch (z.B. Hafermilch)
• 1/2 Tasse Pflanzenöl
• 2 Esslöffel Apfelessig
• 2 Teelöffel Vanilleextrakt
• 2 Tassen geriebene Karotten
• 1/2 Tasse gehackte Walnüsse (optional)
Für das Frosting:
• 1/2 Tasse vegane Butter
• 2 Tassen Puderzucker
• 1 Teelöffel Vanilleextrakt
• 2 Esslöffel pflanzliche Milch (z.B. Hafermilch)
Zubereitung:
– Ofen auf 180 Grad vorheizen und eine Kuchenform einfetten.
– In einer Schüssel Mehl, Backpulver, Zimt und Salz mischen.
– In einer separaten Schüssel Zucker, pflanzliche Milch, Pflanzenöl, Apfelessig und Vanilleextrakt verrühren.
– Die trockenen Zutaten in die feuchten Zutaten geben und gut vermischen.
– Die geriebenen Karotten und die gehackten Walnüsse (falls verwendet) unterheben.
– Den Teig in die vorbereitete Kuchenform geben und glattstreichen.
– Im vorgeheizten Ofen etwa 35-40 Minuten backen, bis der Kuchen goldbraun ist und beim Einstechen mit einem Zahnstocher nichts kleben bleibt.
– Den Kuchen aus dem Ofen nehmen und vollständig abkühlen lassen.
– Für das Frosting, die vegane Butter in einer Schüssel cremig rühren. Nach und nach Puderzucker, Vanilleextrakt und pflanzliche Milch hinzufügen und gut vermengen, bis eine glatte Creme entsteht.
– Das Frosting großzügig auf den Kuchen streichen und servieren.
Noch ein Tipp: Dekorieren Sie den Kuchen mit farbenfrohen Streuseln oder essbaren Blüten (z.B. von Sonnentor).